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REPORTAGE

BESUCH BEI BLOGGERIN LINN WIBERG

Wir haben uns mit Linn über Einrichtung unterhalten – was sie an den Wänden aufhängt, was sie inspiriert und was nie im Leben über ihre Schwelle kommen dürfte.

Die in London ansässige Linn Wiberg hat es faustdick hinter den Ohren und lässt die Feder nicht kalt werden. Ihr Blog handelt von ihrem Leben in London und von der Hassliebe zu Menschen und Teppichböden und zum Londoner Nebel.

Wer einmal in einer Großstadt gelebt hat, weiß, dass gerade die Wohnsituation ein Krampf sein kann! Wie soll man sich schick auf ganzen 15 Quadratmetern einrichten? Und wie stellt man es an, sich irgendwo einzuleben und wohlzufühlen, wenn man nicht weiß, ob man dort länger als nur ein paar Monate bleiben kann?



Bild: Linn Wiberg / linnwiberg.se

Welche sind deine besten Einrichtungstipps?

Einem Gefühl zu folgen und auf sein Bauchgefühl zu hören. Für mich ist es ganz wichtig, dass meine vier Wände Ruhe ausstrahlen, aber dennoch spannend sind. Heller Grundton, schwarze Details und verschiedene Arten von Naturmaterialien wie Holz, Wildleder, Messing, Rauchglas, Leinen und Keramik.

Das eigentlich Tolle daran ist, dann anschließend das, was mich inspiriert, hinzustellen und aufzuhängen. Ein Buch, das ich gerade lese, ein Foto, das ich gemacht habe, ein Pullover, den ich liebe, oder irgend so ein irres Möbelstück, das ich irgendwo gefunden habe. Ich finde, man sollte über das reden können, was da steht. Gleichzeitig soll man das Gefühl haben, dass dieses bunte Sammelsurium irgendwie zusammengehört.

Wenn's um Kunst geht, oder Teppiche und Stoffe, dann gilt für mich: je mehr und je größer, desto besser! Grundsätzlich.

Klingt doch irgendwie abgefahren, oder? Ist aber auch einfach toll.

Was hast du dir bei der Wahl der Poster gedacht?

Also ich gehe total nach Bauchgefühl. Deshalb habe ich alle, die mir beim Durchscrollen der Homepage spontan gefallen haben, in einem speziellen Ordner abgespeichert. Dann habe ich sie alle in Photoshop gelegt, um zu sehen, ob sie zueinander passten. Die, die ich dann ausgewählt habe, strahlten alle eine geradezu dramatische Ruhe aus und waren praktisch alle schwarzweiß.


Bild: Linn Wiberg

Gibt es einen Einrichtungsstil, der für dich absolut undenkbar ist?

Ja, zum Beispiel der Startup-Stil, bei dem alles weiß und eckig ist, abgesehen von ein paar undefinierbaren Möbeln in grellem Limegrün. Dann lieber Shabby Chic.

Warst du schon immer an Einrichtung interessiert?

Nein, überhaupt nicht! Mein Freund hat einen unglaublich guten Geschmack, und seit wir vor vier Jahren zusammengezogen sind, sehe ich vieles total anders. Wenn ich mit so einem undefinierbaren Möbelstück ankomme, stellt er das grundsätzlich in Frage, aber das ist genau das, was ich brauche.

Jetzt finde ich es total geil, herumzuwerkeln und zu machen, umzudenken und einzurichten. Allerdings hätte ich ja liebend gerne mehr als diese 15 m2, um mich richtig austoben zu können...

Was ist das Beste/Schlimmste am Leben in London?

Das Beste: London verzeiht, und in London ist immer viel los.

Das Schlimmste: Nichts ist von Dauer, außerdem bin ich so schrecklich weit weg von allen, die mir wichtig sind.

Wie unterscheiden sich Raumgestaltung und Wohnstandard in Großbritannien und Schweden?

Teppichboden. Überall! Im Flur, im WC, im Badezimmer. Die Briten hätten damit sicher auch noch gerne die Zimmerdecken dekoriert, wenn sie da nicht nach zwei Tagen schimmelig würden.

Was ich allerdings zu schätzen weiß, ist, dass die Leute vorurteilsfreier sind. Einrichten ist was ganz Individuelles und kein Muss. Hier können die Wohnungen total x-beliebig aussehen, und keiner hat eine Ahnung, was ein String Regal ist, dieser Designklassiker.

Kannst du uns ein paar Tipps geben, wie man seiner Einrichtung den persönlichen Touch gibt?

Nie was kaufen, das zwar praktisch aber hässlich ist. Praktische Sachen gibt's immer auch in schickem Design, man muss vielleicht nur ein bisschen suchen. Ich bin fest davon überzeugt, dass sich mit so einer Einstellung zu allem von Knoblauchpressen über Lampenschalter bis hin zu Seifenschalen die jeweilige Persönlichkeit perfekt ausdrücken lässt.


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